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Liebe Mitglieder, Mitarbeiter und Freunde von Familia Austria!

Im Dezember 2007 beschloß eine Gruppe von Familienforschern aus aller Welt die Sterbelisten Wiens, die in der "Wiener Zeitung" (WZ) bzw. der Vorgängerin "Wienerisches Diarium" ab 1703 abgedruckt worden sind, gemeinsam systematisch zu erfassen. Möglich war das geworden, nachdem das Projekt ANNO der Österreichischen Nationalbibliothek den Großteil dieser historischen Zeitungsausgaben im Internet zugänglich gemacht hatte - die erste große genealogisch relevante Quelle über das alte Österreich überhaupt im Netz.

Gestern hat unser Herr DI Erich SCHADNER die letzte Dateneinspeisung dafür durchgeführt.
Unser WZ-Projekt ist also nach acht Jahren und vier Monate erfolgreich abgeschlossen worden.
Dazugekommen sind mit dieser letzten Dateneinspeisung weitere 74 Monate mit 50.600 Datensätzen bzw. Verstorbenen. In 13.699 Datensätzen werden auch Angehörige erwähnt, sodaß nun insgesamt 64.299 Personen neu abrufbar sind.

Insgesamt sind nun 1.665.311 Datensätze (Sterbefälle) in unserer WZ-Datenbank enthalten, mit den 329.612 ebenfalls enthaltenen Angehörigen (Väter, Ehegatten, Mütter usw.) sind es insgesamt 1.994.923 Menschen.

 

Damit wurden gleich mehrere unserer Projekte abgeschlossen.

1. Wiener Zeitung bzw. Wienerisches Diarium von August 1703 bis Dezember 1884
Das war der ursprünglich geplante Zeitraum der Erfassung.

2. Wiener Zeitung vom Jänner 1885 bis März 1896
Diese Erweiterung umfaßte zwar "nur" 11 Jahre und 3 Monate, aber zeitbedingt (nach der 2. Wiener Stadterweiterung 1892) eben sehr große Jahre und Monate.

3. Reduzierte Sterbelisten aus der Wiener Zeitung vom April 1896 bis August 1898
In diesem Zeitraum wurden keine kompletten Sterbelisten mehr in der WZ abgedruckt, sondern sind nur mehr die der Honoratioren und des Bürgertums. Auch diese haben wir erfaßt.

4. Erfassung von Verstorbenenlisten aus der Wiener Zeitung von Fotos
Bei ANNO sind unverändert mehrere Jahre bzw. Einzelmonate der historischen Wiener Zeitung nicht verfügbar. Diese Jahre bzw. Monate haben wir aus anderen WZ-Ausgaben fotographieren lassen und die Sterbelisten von diesen Fotos erfaßt.

Ergänzungen:

5. Verzeichnisse der Verstorbenen in Wien (VVW) ab April 1896
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Stadt Wien tägliche gedruckte Liste aller Verstorbenen veröffentlich, von 1920 bis 1943 wurden sie als Typoskripte weitergeführt. Diese VVW-Verzeichnisse werden ab dem April 1896 von uns erfaßt, also ab dem Ende der kompletten Sterbelisten in der WZ.
Derzeit sind sie bis inkl. Jänner 1899 erfaßt und eingespeist.

6. Zettelindex der Totenbeschauprotokolle 1648 bis 1694
Zwei unserer Mitarbeiter (Ursula Faustmann und Walter Pree) haben diesen Zettelindex mit insgesamt 85.305 Sterbefällen erfaßt.
Die Daten sind in unserer Sterbe-Datenbank abrufbar.

Damit sind - mit den bekannten Ausnahmen - die Wiener Sterbefälle der Zeitbereiche 1648-1694 und August 1703 - Jänner 1899 in unseren Datenbanken verfügbar.

Unsere WZ-Datenbank ist kein Namensindex, sondern eine Daten-Vollerfassung inkl. Berufen, Sterbealter, Wohn- und Sterbeadressen, Todesursachen usw., sodaß man auch bei häufigen Namen die Suche eng eingrenzen kann.

Unsere WZ-Datenbank ist auch längst die größte genealogisch zugängliche Datenbank mit Vollerfassung aus dem Gebiet der alten Habsburgermonarchie.

In Wien sind natürlich nicht nur Wiener gestorben, deshalb sind auch zehntausende Auswärtige (Nichtwiener) hier zu finden, z.B. Besucher, Reisende, Soldaten, Durchwanderer wie die sog. Donauschwaben usw.

Immer wieder hört man, die Volltextsuche bei ANNO http://anno.onb.ac.at/ würde unsere WZ-Datenbank überflüssig machen.
Das ist aus drei Gründen falsch:

1. Auch das beste Texterkennungsprogramm kann nicht alles richtig lesen, einfach weil in den alten Zeitungen, Knicke, Risse, Flecken, blasse Stellen, beschädigte Typen usw. häufig vorkommen.

2. Jede Datenbank, in der man nach mehreren Parametern gleichzeitig suchen kann (z.B. Familienname, Jahr und Beruf), ist jeder Volltextsuche weit überlegen.

3. Bei ANNO fehlen noch 10 komplette Jahrgänge WZ, sowie zahlreiche weitere Einzelmonate. Diese Verstorbenen kann man mit der Volltextsuche daher überhaupt nicht finden, wir haben sie von Fotos aus anderen Bibliotheken erfaßt.

Lassen Sie sich also bitte nicht verunsichern, die ANNO-Volltextsuche ist eine nützliche Sache, aber unsere WZ-Datenbank ist unverändert die beste Möglichkeit Menschen, die von 1703 - 1898 in Wien verstorben sind, zu finden.

 

Das Wienerische Diarium bzw. die Wiener Zeitung ist von August 1703 bis März 1896-03 etwa 41.635 mal erschienen. Davon haben etwa 37.334 Ausgaben auch Verstorbenenlisten enthalten. Genauere Zahlen werden wir noch veröffentlichen.
In den Jahren 1858 und 1869 bis Jänner 1873 fehlen viele Verstorbenen-Listen bei ANNO, vereinzelt auch in anderen Jahrgängen. Wir werden uns bemühen auch diese kleinen Lücken aus anderen Quellen zu ergänzen.

 

In diesen mehr als acht Jahren ist viel passiert, u.a. haben wir Familia Austria gegründet und aufgebaut.
Es sind aber leider auch vier WZ-Mitarbeiter gestorben:

- Thorgunt PALME 2011

- Ing. Dietmar ULLMANN 2013

- Norbert WALLAUCH 2015

- Johann TERS 2015

denen wir in Dankbarkeit und Hochachtung gedenken.

 

Es waren arbeitsreiche und oft mühsame acht Jahre und wir können zufrieden sein, daß wir sie durchgehalten haben. Bedingt durch die Datenvollerfassung haben wir ein Werk für Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte geschaffen.

Wir haben auch bis zum Schluß unsere hohen Qualitätsstandards mittels unserer aufwändigen Struktur (drei Prüfebenen, Lesehelfer, monatsübergreifende Berichtigungen usw.) aufrecht erhalten. Auch so haben wir Maßstäbe gesetzt, indem wir gezeigt haben, daß auch die Vollerfassung von Großbeständen in hoher Qualität möglich ist. 

 

Wir dürfen uns bei allen 113 Projektmitarbeitern herzlich für die viele Arbeit und die jahrelange gute Zusammenarbeit bedanken. Jeder Mitarbeiter am WZ-Projekt hat sich ins "Goldene Buch" der österreichischen bzw. mitteleuropäischen Genealogie eingetragen. Dieses Werk wird uns alle "überleben" und Generationen von Genealogen und Historikern dienlich sein - und auch ein bisserl an uns und unsere viele Arbeit damit erinnern.

 

Näheres zum WZ-Projekt (Statistiken, Geschichte, Kooperation usw.):
http://www.familia-austria.at/index.php/manibus-unitis/wiener-zeitung

Datenbank: http://www.familia-austria.at/index.php/datensammlungen/wz

 

Mit freundlichen Grüßen
Das WZ-Team
Ernst Ambros
Michael Ambrosch
Elisabeth Brunner
Renate Fennes
Günter Ofner
Dipl.-Ing. Erich Schadner
Claudia Weck