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Juden leben bereits seit der Antike auf dem Gebiet der späteren Habsburgermonarchie. Nach den Wirren der Völkerwanderung werden sie bald nach 900 in der "Raffelstettener Zollordnung" erstmals wieder genannt. Sie erlebten gute Zeiten, aber auch oft Landesverweisungen, Verfolgungen und Pogrome.

Es gab viele sehr unterschiedliche Gemeinden, manche nur einige Jahrzehnte lang, manche, wie die in Prag, über Jahrhunderte hinweg. Immer aber waren sie eine ziemlich abgeschlossene Minderheit in christlicher Umgebung.

 

Toleranzpatente 1781/1782

Mit dem Toleranzpatent Kaiser Josephs II., bereits 1781 für Böhmen und Österreichisch Schlesien, dann am 2. Jänner 1782 für die Juden Wien und Niederösterreichs erlassen, begann die Emanzipation der damals rund 1,5 Millionen Juden in den habsburgischen Ländern.

Die bis dahin bestehende, auf Juden beschränkte, Kopfsteuer, "Leibmaut" genannt, wurde aufgehoben, ebenso die Pflicht des Wohnens in den Ghettos ("Judenhäuser") und die Juden erhielten Gewerbefreiheit. Allerdings durften sie nur bei christlichen Meistern lernen, ohne selbst Meister werden zu können. Ebenso wie von der Mitgliedschaft in den Zünften, blieben sie auch vom Bürgerrecht ausgeschlossen.

Besonders weitreichend war die Pflicht die Kinder auf deutschsprachige, meist katholische Schulen zu schicken und die erstmals eröffnete Möglichkeit an den Universitäten zu studieren. Das Ziel war es, die meist jiddischsprachigen Juden an die christlich-deutsche Kultur anzupassen um damit dem angestrebten zentralistischen Staat mit deutscher Staatssprache näher zu kommen. Joseph II. hatte dabei vor allem praktische Ziele im Blick, die Juden sollten "dem Staate nützlicher und brauchbarer" gemacht werden, wie es im Toleranzpatent wörtlich heißt.

1788 wurde die Militärpflicht auf die galizischen Juden und bald auf alle Juden in den habsbugischen Ländern ausgedehnt - auch das eine Integrationsmaßnahme.

Das war aber noch keine völlige Gleichstellung der Juden, sie durften weiterhin weder Haus- noch Grundbesitz erwerben, nicht beliebig einwandern (was aber oft umgangen wurde), keine jüdischen Schriften aus dem Ausland einführen usw.

Trotz aller Sondergesetze und Einschränkungen griffen diese Maßnahmen und binnen zweier Generationen war die Mehrheit der Juden loyale und begeisterte Österreicher geworden.

Erstmals 1848 und dann endgültig mit der Verfassung von 1867 fielen alle Sondergesetze, nun gab es völlige Gleichstellung.

Eine der Auswirkungen der Emanzipation, aber natürlich auch der wirtschaftlichen Entwicklung, war die Massenmigration zehntausender armer Juden aus Ungarn, Galizien, aber auch den böhmischen Ländern (wo viele alte jüdische Gemeinden existierten) in die großen Städte: Budapest, Wien, Krakau, Lemberg, Czernowitz usw. - oft gegen den heftigen Widerstand der ansässigen jüdischen Gemeinden, deren Mitglieder bereits weitgehend assimiliert waren und der jeweiligen Stadtverwaltung.

Mit der Matrikenordnung vom 20. Februar 1784 wurden auch die jüdischen Kultusgemeinden verpflichtet, Matriken zu führen, und zwar in deutscher Sprache.
Original aus der Sammlung der k. k. landesfürstlichen Verordnungen in Publico-Ecclesiasticis, 1784:
http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=vpe&datum=1784&page=34&size=45
Transkription bei IGAL: http://www.igal.at/forschung/lustenau/haus/erlass

Mit dem Toleranzpatent von 1782 war es möglich geworden, neue Kultusgemeinden und Synagogen zu gründen, aber oft war das in der Praxis nicht so einfach.

 

Wien

Nach der Ausweisung der Juden aus ganz Niederösterreich in den Jahren 1669/1670, lebten in Wien um das Jahr 1800, bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 200.000 Menschen, nur ca. 500–600 Juden (0,3%).
Diese Gemeinde bestand hauptsächlich aus privilegierten Familien wie den Arnstein, Eskeles, Königswarter, Hönigstein usw. mit ihrem Personal.

Erst 1826, also nach 156 Jahren, wurde wieder eine aschkenasische Synagoge, der sogenannte Stadttempel, in der Seitenstettengasse, eröffnet. Man holte den Rabbiner Isaak Mannheimer aus Kopenhagen, vorerst als "Direktor der Wiener k.k. genehmigten öffentlichen israelitischen Religionsschule", Lazar Horowitz aus Preßburg als "Ritualienaufseher" und Salomon Sulzer aus Hohenems als Oberkantor. Der Kaufmann Isaak Löw Hofmann war soetwas wie der Leiter dieser noch informellen Gemeinde.
Dank behutsamer Reformen kam es in Wien zu keiner Spaltung der Kultusgemeinde, wie damals anderswo häufig der Fall.
Der hier entwickelte "Wiener Ritus" mit deutscher Predigt, strengen Anstandsregeln und hohem musikalischen Niveau, verbreitete sich rasch nach Böhmen und Galizien und in der Folge in die ganze Welt. Er wird noch heute in zahlreichen Synagogen auf allen fünf Kontinenten verwendet.
Damit wurde in den jüdischen Gemeinden der Monarchie die jiddische Sprache immer mehr durch die deutsche abgelöst.
Der Gemeinde gelang es auch 1846 den sog. "Judeneid" (more judaico) abschaffen zu lassen.

Nachdem der junge Kaiser Franz Joseph am 3. April 1849 in einer Ansprache den Ausdruck "Israelitische Gemeinde von Wien" verwendet hatte, faßte man das als Auftrag bzw. Erlaubnis auf und ging an die Planung einer Kultusgemeinde, die dann 1852 mit einem provisorischen Gemeindegesetz gegründet wurde.

1848 gab es ca. 4000 Juden in Wien, was einem Bevölkerungsanteil von 0,8% entsprach.
1857 waren es dann bei der Volkszählung ca. 6.200 Menschen (1,3%)
1869:   40.277 (  6,6%)
1880:   73.222 (10,1%)
1890:   99.444 (12,1%)
1890: 118.495 (  8,8%) - inklusive der 1892 wirksam gewordenen Eingemeindung der 34 Vororte
1900: 146.926 (  8,7%)
1910: 175.294 (  8,6%) - 1906 war Floridsdorf eingemeindet worden

Durch den Vormarsch der russischen Armeen im I. Weltkrieg flüchteten u.a. auch ca. 50.000 bis 70.000 galizische und bukowinische Juden nach Wien, von denen ca. 25.000 auch nach der Rückeroberung des Ostens in Wien blieben. Damit lebten über 200.000 Juden in Wien, rund 10% der Gesamtbevölkerung - eine der größten Gemeinden weltweit.

Schließlich erfolgte gegen Ende des 19. Jahrhunderts, mit dem "Gesetz vom 21. März 1890 betreffend die Regelung der äußeren Rechtsverhältnisse der israelitischen Religionsgesellschaft" (Israelitengesetz), auch die endgültige staatliche Anerkennung des mosaischen Glaubens in Österreich. Dieses Gesetz stellte das Verhältnis der verschiedenen Kultusgemeinden zum Staat auf eine einheitliche Rechtsgrundlage, es wurde immer wieder novelliert und ist bis heute in Kraft.

 

Sephardim in Wien

Bereits 1736 hatte Kaiser Karl VI. die Gründung einer türkisch-jüdische Gemeinde in Wien genehmigt und gefördert. Die meisten Sephardim waren osmanische Bürger und spielten im Handel mit dem Orient eine bedeutende Rolle. Dementsprechend war das eine sehr selbstbewußte Gemeinde, die ihre Sprache (Ladino) und ihren sephardischen Ritus pflegte und sich selbst als Elite des Judentums betrachtete. Sie besaß spätestens ab 1778 ein Bethaus und ließ schließlich von 1885-1887 den "Türkischen Tempel" in der Leopoldstadt errichten.
Durch das Israelitengesetz von 1890 verlor die türkisch-jüdische Gemeinde durch die Eingliederung in die Israelitische Kultusgemeinde Wien ihre Unabhängigkeit, behielt aber eine gewisse Autonomie, u.a. das Recht weiterhin eigene Matriken zu führen.

 

Übriges heutiges Österreich

In Hohenems (Vorarlberg) förderte Reichsgraf Kaspar von Hohenems 1617 die Gründung eine jüdische Gemeinde per Schutzbrief. Das sollte die Wirtschaft des Marktes fördern. Es gab eine Synagoge, einen eigenen Friedhof usw. Die Gemeinde blühte lange, erst nach 1867, als durch die Verfassung alle Einschränkungen des Wohnortes beseitigt worden waren, kam es zur starken Abwanderung der Hohenemser Juden in die umliegenden Städte.
Die Kultusgemeinde Hohenems war auch für ganz Tirol zuständig.
1914 wurde die Kultusgemeinde nach Innsbruck verlegt und 1918, nach dem Ende des I. Weltkrieges, wurde die Kultusgemeinde in Meran eigenständig.

Von den 1669/1670 aus Niederösterreich (inkl. Wien) ausgewiesenen Juden wurden viele im benachbarten Westungarn auf den Gütern von Fürst Paul I. Esterházy aufgenommen. Damit entstanden die "Siebengemeinden" in Eisenstadt, Mattersdorf (seit 1924 Mattersburg), Kobersdorf, Lackenbach, Frauenkirchen, Kittsee und Deutschkreutz, 1739 dann als Tochtergründung die in Neufeld. Diese "Siebengemeinden" waren Einsiedlungen (Ortsteile) in diese schon davor bestehenden (christlichen) Orte. d.h. es gab immer Christen und Juden nebeneinander, wobei meist die Christen in der Mehrheit waren, manchmal auch die Juden (1869 lebten in Lackenbach 770 Juden – 62 % der Einwohner). Diese jüdischen Gemeinden standen unter dem direkten Schutz der Esterházy, mußten dafür Schutzsteuer bezahlen und bezeichneten sich selbst stolz als "Hochfürstlich Esterházy Schutzjuden".

Auch im Südburgenland gab es jüdische Gemeinden in Rechnitz, Schlaining und Güssing, die unter dem Schutz der Familie Batthyány standen und eine in der freien Stadt Oberwart

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden im Osten Österrreichs weitere israelitische Kultusgemeinden gegründet: 1861 in Kemmelbach (später nach Ybbs bzw. Amstetten verlegt), 1863 in St. Pölten, 1869 in Graz (1892 Fertigstellung des Synagoge), 1870 in Linz-Urfahr (Bethaus schon ab 1824), 1892 die in Amstetten, Baden, Horn, Krems, Mistelbach, Mödling, Neunkirchen, Tulln (mit Sitz in Klosterneuburg), Waidhofen an der Thaya und Wiener Neustadt, 1894 in Steyr, 1902 in Hollabrunn1907 in Gänserndorf, Groß-Enzersdorf und Stockerau/Korneuburg.

Im Westen und Süden gelang erst 1910 die Gründung einer Kultusgemeinde in Innsbruck, 1911 in Salzburg Stadt und 1923 in Klagenfurt.

Die Kultusgemeinden in Fünfhaus-Sechshaus ("Israelitische Kultusgemeinde im Bezirk Sechshaus" mit Sitz in Fünfhaus, gegründet 1868), Ottakring-Hernals ("Kultusgemeinde der vereinigten Israeliten von Ottakring, Hernals und Neulerchenfeld" mit Sitz in Hernals, gegründet 1872) und Währing ("Kultusgemeinde der vereinigten Israeliten von Währing, Weinhaus, Gersthof, Pötzleinsdorf und Salmannsdorf" mit dem Sitz in Währing, gegründet 1880) schlossen sich 1891 der Wiener Kultusgemeinde an. Ebenso die Kultusgemeinde Floridsdorf ("Israelitische Kultusgemeinde Floridsdorf" mit Sitz in Floridsdorf, gegründet 1880) im Jahr 1907.

 

Übrige Monarchie

In Prag gab es schon seit dem Mittelalter eine Judengemeinde (Josephstadt), um das Jahr 1709 beherberte Prag die größte jüdische Gemeinde in Europa.
Im Jahr 1800 lebten etwa 8500 Juden in Prag, was 10,6% der Gesamtbevölkerung entsprach.
Um 1848 lebten ca. 40% der Juden Böhmens in Prag, die übrigen verstreut in vielen Orten.
1880: 16.754 (10,3%)
1910: 18.041 (  8,1%)

In Mähren durften sich Juden bis 1848 nicht in Dörfern ansiedeln. Sie lebten hier vorwiegend in 52 Städten und Märkten und zwar dort in eigenen Vierteln bzw. Häuserzeilen. So in Althart, Irritz, Lundenburg, Misslitz, Nikolsburg, Piesling, Pullitz, Pohrlitz, Schaffa, Zlabings und Znaim. Viele dieser Judengemeinden existierten als selbstständige Gebietskörperschaften bis 1918, als sie durch die erste tschechoslowakische Republik zwangsweise mit den Christengemeinden fusioniert wurden.

Auch in Triest und Görz gab es bedeutende Judengemeinden. Ebenso in Spalato (kroat. Split) und Ragusa (kroat. Dubrovnik) in Dalmatien.

In Ungarn, hier besonders im Osten, in Galizien und der Bukowina lebte der Großteil der habsburgischen Juden. Hier existierten hunderte Gemeinden der unterschiedlichsten Ausrichtungen. Städte wie Brody (1869: 15.138 Juden = 80,9%), Kolomea (1900: 16,568 = 44,3%), Tarnau (poln. Tarnow, 1860: 11.349 = 46,1%), Lemberg (1857: 22.586 = 40,5%), Krakau (1857: 12.937 = 37,8%), Stanislau (1880: 10.023 = 53,8%), Czernowitz (1880: 14.449 = 31,7%) und viele andere beherbergten sehr große jüdische Bevölkerungsgruppen.

 

Matriken:

Ab dem Matrikenpatent von 1784 (siehe oben) wurden in den jüdischen Gemeinden auch (staatliche) Matriken geführt. Vereinzelt gab es auch schon in der Zeit davor welche.

In Wien werden heute alle jüdischen Originalmatriken in der IKG aufbewahrt:

Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG Wien)
Matrikenamt
Leitung: DSA Irma WULZ, BA
http://www.ikg-wien.at/?page_id=799
Desider Friedmann - Platz 1
1010 Wien
Tel.: +43 1/531 04-172
Fax.: +43 1/531 04-219
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Hier befinden sich folgende Originalmatriken, die auf Mikrofilm einsehbar sind:
- Wien
ab 1784
- Wien, sephardischen Gemeinde
1830-1938
- Wien, Israelitenspital
in der Rossau, gegründet 1698, Sterbematriken ab 1784
- Wien-Floridsdorf
1848/1860/1860-1931
- Wien-Fünfhaus und Sechshaus 1852-1892/1922/1892
- Wien Ottakring und Hernals 1873/1874/1874- 1892/1922/1891
- Wien-Währing 1870/1879/1879-1891/1922/1892
- Baden
1798/1874/1873-1938 Kartei: 1870-1938
- Groß Enzersdorf (davor Floridsdorf) 1907/1910/1907-1935/1938/1938, Kartei: 1907-1938
- Horn 1873-1937/1937/1938
- Klosterneuburg 1853-1891
- Mödling 1868/1892/1892-1935/1938/1938, Kartei: 1890-1938
- Hollabrunn 1901-1938 (Kartei)
- St. Pölten 1863/1863/1859-1938, auch Kartei: 1860-1938
- Stockerau/Korneuburg (davor Floridsdorf) 1872/1873/1873-1937/1936/1938 
              (mit Lücken), Kartei: 1870-1939
- Ybbs/Amstetten 1881-1906 (auch Kartei)
- Zwettl 1880-1899 (Kartei)
- Eisenstadt 1833-1875
- Lackenbach 1833-1895 (Abschrift mit Maschine)
- Mattersburg (ab 1924 Matterburg) 1851-1901/1853/1885
- Rechnitz 1851-1858
- Graz 1864/1864/1865-1938 (noch nicht alles digitalisiert)
http://www.archiv-ikg-wien.at/archivportal/bestaende/matriken/

 

Wiener Stadt- und Landesarchiv (MA 8)
https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/
Guglgasse 14
1110 Wien
Eingang: Gasometer D
Tel.: +43 (0)1 4000 84808
Fax.: +43 (0)1 4000 84809
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Die Matriken-Zweitschriften aus Wien 1826-1938 liegen hier.

 

Niederösterreichisches Landesarchiv
http://www.noe.gv.at/Bildung/Landesarchiv-/Landesarchiv.html
Landhausplatz 1, Haus Kulturbezirk 4
3109 St. Pölten
Tel.: +43 (0)2742 9005 12059
Fax.: +43 (0)2742 9005 12052
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Hier liegen Matriken-Zweitschriften von Baden.

 

Landesarchiv Burgenland
http://www.burgenland.at/kultur-wissenschaft/wissenschaft/landesarchiv/
Europaplatz 1 
7000 Eisenstadt
Tel.: +43 (0)57-600 2358
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Hier liegen einige wenige Originalmatriken und folgende Zweitschriften der Siebengemeinden:

- Frauenkirchen ca. 1880 - 1938
- Lackenbach ca. 1880 - 1938
- Mattersburg ca. 1880 - 1938
- Rechnitz ca. 1880 - 1938
- Unterberg ca. 1880 - 1938

Die übrigen sind leider seit 1940 verschollen.

 

Raab - Wieselburg - Ödenburg Komitatsarchiv
Győr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára
http://www.leveltar.sopron.hu/
9400, Fő tér 1
Postanschrift: 9401 Sopron, Pf. 82
Tel./Fax.: +36 99 312 198
Tel.: +36 70 490 6031
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Hier liegen einige Zweitschriften der Siebengemeinden

Deutschkreutz (ung. Sopronkeresztúr, bis 1899 Németkeresztúr, kroat. Kerestur, hebr. Zelem) 1833-1895
- Eisenstadt (ung. Kismarton "Klein-Martin", kroat. Željezno, lat. Ferreum Castrum) (mit Lücken) 1833-1895
- Frauenkirchen (ung. Boldogasszony oder Fertőboldogasszony, kroat. Svetica za jezerom) 1835-1895
- Kittsee (ung. Köpcsény, der kroat. Gijeca, slowa. Kopčany) 1835-1895
- Kobersdorf (ung. Kabold, kroat. Kobrštof) 1833-1895
- Lackenbach (ung. Lakompak, kroat. Lakimpuh) 1833-1895
- Mattersburg (bis 14. Juni 1924: Mattersdorf, ung. Nagymarton "Groß-Martin", kroat. Matrštof) 1833-1895 (mit Lücken)

Von Neufeld (ung. Lajtaújfalu, kroat. Novo Selo) sind weder Matriken noch Zweitschriften auffindbar. Möglicherweise wurden dort keine eigenen Matriken geführt.

 

Eisenburger Komitatsarchiv
Vas Megyei Levéltárból, Szombathely
http://mnl.gov.hu/vaml
9700 Steinamanger/Szombathely, Hefele Menyhért u. 1
Postanschrift: 9701 Szombathely, Pf. 78
Tel.: +36 (94) 514 800
Fax: + 36 (94) 509 267
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Hier liegen folgende Zweitschriften  

Güssing (ung. Németújvár (= Deutsch-Neuburg), kroat. Novigrad (Neuburg)) 1828-1895
Rechnitz (ung. Rohonc, kroat. Rohunac, romanes Rochonca, slowen-übermurisch Rohunc) 1834-1895
Schlaining (ung. Városszalónak, kroat. Solunak) 1841-1895

Von Oberwart (ung. Felsőőr, kroat. Gornja Borta, romanes Erba) sind weder Matriken noch Zweitschriften auffindbar. Möglicherweise wurden dort keine eigenen Matriken geführt.

 

Diese Zweitschriften enden alle 1895 mit der Gründung der Standesämter im Königreich Ungarn.

 

Die Bestände der staatlichen ungarischen Archive können im Detail hier abgerufen werden (die ungarischen Ortsnamen verwenden):
http://adatbazisokonline.hu/de/adatbazis/mikrofilm-anyakonyvek

 

Israelitische Kultusgemeinde Linz
Sekretariat: Frau Fella SCHOBESBERGER
http://www.ikg-linz.at/
Bethlehemstraße 26
4020 Linz
Tel.: + 43 (0)732 77 98 05
E-Post:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Hier gibt es ein nicht vollständiges Indexbuch zu den Linzer Matriken. Die Originalmatriken und die Zweitschriften sind leider verschollen. Frau Schobesberger hat aber die Möglichkeit über andere Quellen Suchenden zu helfen.

 

Archiv der Stadt Linz
http://www.linz.at/geschichte/de/1054.asp
Hauptstraße 1-5
4041 Linz
Tel.: +43 (0)732/7070/2979
Fax: +43 (0)732/7070/2962
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Hier befindet sich eine lückenhaft erhalten gebliebene Sammlung von Zweitschriften von Geburts-, Heirats- und Sterbescheinen (einzelne Blätter) der Jüdischen Kultusgemeinde Linz ca. 1850-1938.

 

Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg
Herr Niko HOFINGER
http://www.ikg-innsbruck.at/
Sillgasse 15
6020 Innsbruck 
Tel.: +43 (0)512 586892
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Hier werden die Hohenemser Originalmatriken aus dem 18., 19, und frühen 20. Jahrhundert verwahrt, sind aus konservatorischen Gründen aber nicht zugänglich.
Alle Daten aus den Hohenemser Matriken wurden aufgearbeitet, durch Informationen aus anderen Quellen ergänzt und sind im Internet über die Genealogiedatenbank des Jüdischen Museums Hohenems frei zugänglich.
Diese Datenbank wird auch weiterhin ergänzt und erweitert.

Hier befinden sich auch die Matriken der Kultusgemeinde Innsbruck seit 1914. 

 

Jüdisches Museum Hohenems
http://www.jm-hohenems.at/
Villa Heimann-Rosenthal
Schweizer Str. 5
6845 Hohenems
Tel. +43 (0)5576 73989-0
Fax +43 (0)5576 77793
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Hier befinden sich Photokopien der Hohenemser Matriken.
Alle Daten aus den Hohenemser Matriken wurden aufgearbeitet, durch Informationen aus anderen Quellen ergänzt und sind im Internet über die Genealogiedatenbank des Jüdischen Museums Hohenems frei zugänglich.
Diese Datenbank wird auch weiterhin ergänzt und erweitert.

Bei Matricula gibt es beglaubigte Auszüge der Bezirksverwaltungsbehörde aus dem Geburtsregister von 1769 bis 1887.
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/vorarlberg/hohenems-israelitische-kultusgemeinde/

 

Tiroler Landesarchiv
https://www.tirol.gv.at/kunst-kultur/landesarchiv/
Michael-Gaismair-Straße 1
6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)512 508 3502
Fax.: +43 (0)512 508 743505
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Hier befinden sich Photokopien der Innsbrucker Matriken 1914 - 1938, getrennt nach Hohenems, Innsbruck und Meran (dieses nur bis 1918).

 

Israelitische Kultusgemeinde Meran
http://www.juedischegemeindemeran.com/Schillerstraße 24
39012 Meran
Tel./Fax.: +39 0473 234 999
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Originalmatriken 1918 - 1922

 

Steiermärkisches Landesarchiv
http://www.landesarchiv.steiermark.at/
Karmeliterplatz 3
8010 Graz
Tel.: +43 (0)316 877-3011
Fax.: +43 (0)316 877-2954
E-Post: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Es verwahrt den sogenannten Judenkataster (Steiermark und Südburgenland). Dabei handelt es sich um die – allerdings nicht vollständige – Auswertung der jüdischen Matriken sowie der Volkszählungsergebnisse durch den Verein Deutscher Historiker in Graz. Der Verein fertigte im Auftrag der NSDAP zu jeder Person eine Karteikarte an und vermerkte darauf rudimentäre Personendaten. Verwandtschaftliche Beziehungen sind durch Verweise mittels Nummernsystem gekennzeichnet (vgl. dazu den Beitrag von Manfred Maslo: http://www.landesarchiv.steiermark.at/cms/dokumente/11683557_77969250/aa0fd4ca/261%20bis%20266%20aus%20Mitteilungen%2049-Ein%20Judenkataster%20der%20Steiermark.pdf).

 

Familysearch

Bei Familysearch gibt es die Matriken einiger österreichischen Kultusgemeinden zwischen 1850-1911 im Netz:
https://familysearch.org/search/collection/2028320

Die jüdischen Matriken Tschechiens befinden sich im Nationalarchiv in Prag:

Nationalarchiv/Národní Archiv
http://www.nacr.cz/eindex.htm
Milady Horákové 5/133
16000 Prag/Praha 6 - Hradčany
Tschechische Republik/Czech Republic
http://www.nacr.cz/Upload/pomucky/id_3_2_zidMatrik.pdf - Matrikenverzeichnis
http://www.badatelna.eu/fond/1073/rejstrik/ - Originalmatriken
http://www.badatelna.eu/fond/2098/inventar/ - Familiantenbücher

 

Viele jüdische Matriken aus der Slowakei sind bei Familysearch im Netz:
https://familysearch.org/search/image/index#uri=https%3A//api.familysearch.org/records/collection/1554443/waypointshttps://familysearch.org/search/image/index#uri=https%3A//api.familysearch.org/records/collection/1554443/waypoints

 

Matriken mancher anderer jüdischer Kultusgemeinden aus der Habsburgermonarchie sind bei Familysearch auf Mikrofilm einsehbar.

 

KULTUSGEMEINDEN 1910:

1910 gab es in der österreichischen Reichshälfte 562 israelitische Kultusgemeinden.

Aufgliederung nach Kronländern:

Galizien: 253
Bukowina: 17
Böhmen: 207
Mähren: 50
Österr. Schlesien: 11
Niederösterreich: 16
Oberösterreich: 2 (auch zuständig für die Israeliten in Salzburg)
Steiermark: 1 (in Graz; auch zuständig für die Israeliten in Kärnten und der Krain)
Triest: 1 (in Triest; auch zuständig für die Israeliten in Istrien)
Görz und Gradisca: 1 (in Görz)
Vorarlberg: 1 (in Hohenems; auch zuständig für die Israeliten in Tirol)
Dalmatien: 2

(Quelle: Österreichisches Statistisches Handbuch 1913)

 

Buchtipps:

Politische Verfassung der Israeliten im Lande unter der Enns und insbesondere in der k.k. Haupt= und Residenzstadt Wien von I. L. E. Graf von Barth=Barthenheim, Wien 1821
https://books.google.at/books?id=YztDAAAAcAAJ&pg=PA94&lpg=PA94&dq=2.+1782+Juden&source=bl&ots=5EwXa558K6&sig=BSmdGOkRwEBTKcfcOdMm2oam-1w&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwix7oSt7OnOAhXHlSwKHcsgBqU4FBDoAQgyMAY#v=onepage&q=2.%201782%20Juden&f=false

Juden in Mähren, Judengemeinden in Südmähren von Gerhard Hanak
http://www.europas-mitte.de/JiM-web.htm 

 

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Seite: Jüdische Genealogie

 

Alle Leser sind herzlich eingeladen, mir ihre Erfahrungen und ihre Sicht der Dinge zu schreiben und mich auf Fehler und Irrtümer meinerseits aufmerksam zu machen:

Alle Rechte vorbehalten: Günter Ofner, Gentzgasse 59/9, 1180 Wien, Österreich, Tel.: +43 1 4780170, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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