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Da diese Frage häufig gestellt wird, hier einige grundsätzliche Informationen dazu.
Diese gelten für private Ahnenforscher.
Professionelle Archive und Bibliotheken haben auch andere Möglichkeiten.

 

GRUNDSÄTZE:

1. Bewahren Sie Ihre Fotos, Dokumente, Notizen und Bücher trocken auf!
Feuchtigkeit schadet jedem Papier und fördert die Schimmelbildung. Feuchte Keller sind daher als Lagerungsort ebenso ungeeignet wie im Winter ungeheizte Räume.

2. Schützen Sie Ihre Fotos, Dokumente, Notizen und Bücher vor direkter Sonneneinstrahlung und zuviel künstlichem Licht!
Sonnenlicht, vor allem direkte Sonnenbestrahlung bleicht jede Farbe rasch aus. Die Unterlagen werden blasser und blasser und das Papier beginnt zu zerfallen.

3. Schützen Sie Ihre Fotos, Dokumente, Notizen und Bücher vor jeder Form von Schädlingen und Ungeziefer!
Mausfraß hat vermutlich mehr Bücher und Unterlagen zerstört, als alle Feuersbrünste.
Sollten Ihre Fotos, Dokumente, Notizen und Bücher von Schimmel befallen werden oder sich Insekten einnisten, dann immer Fachleute zu Hilfe holen. Nicht selbst mit Reinigungsmitteln putzen oder desinfizieren, weil Sie damit mehr zerstören können, als Sie retten.

4. Halten Sie Ihre Fotos, Dokumente, Notizen und Bücher fern von Kunststoffen und unedlen Metallen!
Näheres dazu siehe unten.

 

DIESE MATERIALIEN GRUNDSÄTZLICH VERMEIDEN:

Heftklammern und Büroklammern:
Sie oxidieren (rosten) früher oder später und es entstehen auf Ihren Unterlagen braune Rostflecken, die die Lesbarkeit einschränken und das Papier zersetzen.
Deshalb: Hände weg

Schnellhefter und Büroordner:
Die Metallbestandteile oxidieren (rosten) früher oder später und es entstehen auf Ihren Unterlagen braune Rostflecken, die die Lesbarkeit einschränken und das Papier zersetzen.
Deshalb: Hände weg!

Plastikhüllen:
Sie verschmelzen früher oder später mit dem Papier-Inhalt und damit klebt die Farbe von Fotos, Dokumenten und Notizen teilweise an der Hülle.
Außerdem reicht ein kleiner Wassertropfen, z.B. aus der Atemluft, der dort hineingelangt, daß er bei der nächsten sommerlichen Hitzewelle aufquillt und den Inhalt beschädigt.
Es gibt zwar auch (recht kostspielige) Spezialhüllen (Pergaminhüllen), die (angeblich) nicht mit dem Inhalt verkleben, da es aber auch eine breite Palette von Papierarten gibt, sollte man sicherheitshalber auch diese möglichst vermeiden.
Deshalb: Hände weg!

Laminierung:
wie oben
Deshalb: Hände weg!

Flüssigklebstoffe (Uhu, Tesa usw.):
Auch sie verfärben und zersetzen das Papier.
Deshalb: Hände weg!
Es gibt schonende "alte" Klebemethoden, z.B. mit Stärkekleister (auf Weizen oder Reisbasis), deren Herstellung und Anwendung man aber zuerst in Kursen lernen sollte, um nichts zu zerstören.

Klebebänder (Tixo, Tesaband usw.) und Leinenstreifen:
Der enthaltene Klebstoff verfärbt und zersetzt das Papier.
Deshalb: Hände weg!

Foto-Klebebücher:
Auch hier verschmilzt der Klebstoff früher oder später mit dem Foto und zerstört es.
Deshalb: Hände weg!

Gummiringe:
Diese verkleben rasch mit dem Papier und werden dann trocken und spröde.
Deshalb: Hände weg!

 

WIE BEWAHRT MAN AM BESTEN AUF?

FOTOS:

Weder einkleben, noch laminieren oder in Plastikhüllen stecken.
Wenn man sie in Alben aufbewahren will, dann bitte ausschließlich Fotoecken zum Befestigen verwenden.
Damit kann man sie schonend wieder herausnehmen.
Und zwischen den Seiten sollten Trennblätter aus "Spinnenpapier" oder "Seidenpapier" sein, damit die Bildseiten nicht miteinander verkleben.

Fotos sollten auf der Rückseite mit (möglichst weichem) Bleistift beschriftet werden, damit auch kommende Generationen wissen, wer bzw. was dargestellt ist. Dabei sollten die vollen Namen der dargestellten Personen vermerkt werden. Wenn es mehr als eine Person dieses Namens gab, sollten auch die Lebensdaten vermerkt werden.
Dazu KEINE Kugelschreiber, Filzschreiber usw. verwenden! Denn diese zerstören das Papier und "fressen" sich auf die Bildseite durch!

Originalfotos nicht dem Sonnenlicht aussetzen!
Wenn Sie Fotos an die Wand hängen oder auf eine sonnige Kommode stellen wollen, dann immer Kopien verwenden und die Originale sicher verwahren.

Risse in Fotos nicht mit Klebestreifen usw. kleben. Denn der Klebstoff zerstört das Papier.
Wenn Sie zerrissene Fotos, oder solche mit Knicken, Strichen usw. verbessern wollen, dann einscannen und per Fotoprogramm restaurieren oder von Fachleuten restaurieren lassen. Das gilt auch für verblaßte Fotos, solche mit Löchern usw.
Auch die Reinigung von Fotos und Negativen sollten Sie Fachleuten überlassen.

Fotonegative und Filme verblassen mit der Zeit.
Wenden Sie sich daher an Fotoexperten, um sie zu erhalten.

Fotos gibt es seit 1850 in Österreich. Diejenigen haben am besten "überlebt", die in dichten Pappendeckelschachteln trocken aufbewahrt worden sind. Zur Not tun es auch Pappendeckelmappen.
In Spezialgeschäften gibt es auch säurefreie Schachteln, Mappen und Alben.
Aber auch heutige Pappendeckel sind meist ziemlich ph-neutral.

 

DOKUMENTE (Urkunden, Taufscheine, Trauungsscheine, Sterbeurkunden, Briefe, Wappen, Parten usw.):

Weder einkleben, noch laminieren oder in Plastikhüllen stecken.

Vermerke darauf nur mit Bleistift vornehmen.
KEINE Kugelschreiber, Filzschreiber usw. verwenden! Denn diese zerstören das Papier und "fressen" sich durch!

Originaldokumente nicht dem Sonnenlicht aussetzen!
Wenn Sie Dokumente an die Wand hängen wollen, dann immer Kopien verwenden und die Originale sicher verwahren.

Falls die Dokumente an den Faltstellen zerfallen sind, weder mit Klebekleben noch Flüssigklebern zusammenkleben.
Wenn Sie das Dokument wieder zusammenfügen wollen, dann die Teile einscannen, mit einem Fotoprogramm zusammensetzen und neu ausdrucken. Wer das nicht selbst kann oder machen will, auch dafür gibt es Fachleute.
Wenn man die Originaldokumente unbedingt wieder komplett haben will, diese Klebe-Arbeiten Fachleuten überlassen.
Ansonsten die Originale so aufbewahren wie sie sind, eben in Teilen - das schadet ihnen am wenigsten.

Die wichtigsten Dokumente auch immer einscannen, damit sie sie benützen können und die Originale möglichst "in Ruhe gelassen" werden.

Erfahrungsgemäß haben die Dokumente am besten die Zeiten überdauert, die in dichten Pappendeckelschachteln trocken aufbewahrt worden sind. Zur Not tun es auch Pappendeckelmappen.
In Spezialgeschäften gibt es auch säurefreie Schachteln, Mappen und Alben.
Aber auch heutige Pappendeckel sind meist ziemlich ph-neutral.

 

NOTIZEN:

Trocken und vor Licht geschützt aufbewahren und weder laminieren noch in Plastikhüllen stecken.

Erfahrungsgemäß überdauern die Notizen am besten die Zeiten, die in dichten Pappendeckelschachteln trocken aufbewahrt worden sind. Zur Not tun es auch Pappendeckelmappen.
In Spezialgeschäften gibt es auch säurefreie Schachteln und Mappen.
Aber auch heutige Pappendeckel sind meist ziemlich ph-neutral.

 

BÜCHER:

Trocken und vor Licht geschützt aufbewahren.
Sonnige Bibliotheksräume mit Vorhängen schützen.
Schutzumschläge aus Papier sind übrigens auch ein guter Lichtschutz.
Vor Mäusen und anderen Nagern schützen!

 

Wenn Sie professionelle Hilfe benötigen, dann finden Sie im Branchenteil Ihres Telefonbuches Fachfirmen und Fachleute dafür.

 

Ergänzungen zu dieser Auflistung sind herzlich willkommen.
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Betreff: Aufbewahrung

Günter Ofner, April 2017